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So liebe Leute, endlich ist es soweit. Ich hab es lange vor mir hergeschoben, habe viel darüber nachgedacht und auch viele Ideen mit mehreren Leuten ausgiebig besprochen. Entstanden ist dennoch nie etwas. Doch hier ist er, mein erster Blogpost in völliger Eigenregie. Umso schöner, wenn die Zeit bis dahin eine so lange war.
Was würde jetzt näher liegen, als über die Lehren zu schreiben, die ich aus dieser langen Zeit des konstanten und konsequenten Aufschiebens gelernt habe? Schließlich handelt es sich dabei um Verhaltensweisen, die ich sowohl bei mir als auch bei vielen meiner Mitmenschen (den meisten?) ständig bemerke. Lest diesen Beitrag, reflektiert eure eigenen Verhaltensweisen und gedanklichen Hindernisse und diskutiert mit mir - ich würde mich freuen.
Hier sind einige meiner Top-Gründe und Ausreden, die dafür gesorgt haben, dass mein erster eigener Blogpost über ein halbes Jahr lang in der “Planungsphase” war:
1. Die Ideenfindungsphase
Dass dieses gedankliche Hindernis hier an erster Stelle angeführt ist, hat einen guten Grund, einen sehr guten sogar. Denn leider kann ich Tage damit verbringen, in Ideen zu wälzen. Ansätze sind dann ständig dabei. Darunter auch solche, die ich für absolut Weltklasse befinde - zehn Minuten lang.
Dann sitze ich da, entwickle die Idee weiter und weiter und sitze plötzlich nicht mehr da, sondern bin auf dem Weg zum Einkaufen, in die Arbeit oder zum Freizeitvergnügen, dann wird plötzlich über etwas anderes gesprochen und gedacht und die guten Aspekte der Idee verschwinden immer mehr. Und genauso lang wie dieser Satz zieht sich auch der Prozess, der als logische Konsequenz immer das selbe Resultat hat.
Welches? Ich verwerfe die Idee und ärgere mich am nächsten Tag darüber, dass mir einfach nichts Brauchbares einfällt.
2. Die Wissensanhäufung
Und dann sitze ich wieder da und denke über Wissenslücken nach, die den Erfolg meines Blogs verhindern könnten. Und tatsächlich tatsächlich studiere ich dann verschiedenste Artikel, um diese Lücken zu füllen. Nur auf das Wichtigste vergesse ich dabei: das Wissen auch einmal anzuwenden.
Schließlich kann man nichts dazulernen, wenn man etwas nicht selber versucht, seine Fehler macht und Rückschlüsse daraus zieht. Eine Verhaltensweise, die in unserer Kultur ohnehin noch nicht so üblich ist, wie sie eigentlich sein sollte.
Ob dieser Blogpost jemals einen Menschen außerhalb meiner Facebook-Freundesliste erreicht? Ich weiß es nicht, doch wenn nicht, versuche ich mein Bestes, um dieses Ziel mit meinem nächsten zu schaffen.
3. Das ewige Später-Machen
Warum? Weil ich sie nur im Kopf hatte und nicht in Papier- oder Dateiform. Eine sehr erfolgreiche Methode, um diverse Pläne irgendwann auch wieder zu vergessen.
4. Die vorgeschriebenen Regeln
Die Zeit, bis man begreift, wem oder was man in einer Branche glauben soll/muss und wem oder was eher nicht, ist leider eine etwas verwirrende. Die daraus resultierenden Ungereimtheiten waren ebenfalls schon oft ein Grund für mich, mit dem Bloggen noch zu “warten”.
Dabei lässt sich die Wahrheit über manche festgesetzten Regeln nur herausfinden, wenn man selber aktiv wird und verschiedene Wege eigenständig testet. Nur so wächst man mit seinem Blog in eine relevante Rolle hinein.
5. Die Multitasking-Falle
Ich habe in meiner Schul- und Berufszeit noch niemanden erlebt, der völlig entspannt im Multitasking war und damit seine bestmögliche Leistung abgerufen hat. Um ein wirklich hochwertiges Resultat hinzulegen, ist es notwendig, sich auf eine Sache wirklich zu fokussieren. Jede Text Message, jedes Video, jeder Zeitungsartikel, jedes Buch ist Ablenkung und sorgt im besten Fall dafür, dass die Sache mit dem neuesten Artikel weitere 1,2 Monate in der Schublade liegt.
6. Was halten andere davon?
Lieber Leser. Ich muss dir hier etwas gestehen. Wenn ich dich privat kenne oder zumindest über ein Social Network schon etwas mehr mit dir zu tun hatte, habe ich während des Schreibens sehr wahrscheinlich kurz an dich gedacht und einen Moment innegehalten.
Wenn ich etwas unter meinem Namen veröffentliche, denke ich viel zu oft und zu lange darüber nach, was einzelne Personen davon halten könnten. Auch jetzt gerade wieder, vielleicht sogar intensiver als im gesamten restlichen Blogpost. Jetzt das zweite Geständnis: viele beinahe fertige Blogposts sind schon im Papierkorb gelandet, weil sie einer oder mehreren Personen nicht gefallen haben könnten. Wie man das überwindet? Indem das Veröffentlichen zur “Normalität” wird.
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